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Nordrhein-Westfalen wird Fußball-Waldmeister!


von Daniel Rehbein, 21.05.2006      

Nur noch wenige Wochen sind es bis zum Beginn der Fußball-Waldmeisterschaft. Und die Bürger des Landes sind überzeugt: Unsere Fußball-Nationalmannschaft wird Waldmeister!

In der Tat stehen die Chancen nicht schlecht für Nordrhein-Westfalen. In der Vorrunde, in der jeweils acht Mannschaften gegeneinander antreten, muß Nordrhein-Westfalen sich gegen Liechtenstein, Niedersachsen, Korsika, Sizilien, Madagaskar, South Dakota und Tibet behaupten, nach Ansicht von Fußballexperten leichte Gegner.

Doch vor zuviel Hochmut sei gewarnt. Insbesondere die Nationalmannschaft von Niedersachsen könnte sich als starker Gegner entpuppen. Nachdem Mecklenburg-Vorpommern sich nicht qualifiziert hat, erlangte Libero Manfred Möhne die Staatsbürgerschaft von Westfalen. Torhüterin Heike Glenne bestand den Einbürgerungstext von Westfalen jedoch nicht und erhielt statt dessen in Niedersachsen einen neuen Paß, was vom dortigen Nationaltrainer Peter Verse mit Begeisterung aufgenommen wurde. Die dritte herausragende Persönlichkeit des ehemaligen Nationalteams von Mecklenburg-Vorpommern, den Stürmer Tiefe Mark, zog es dagegen gen Osten: Er siedelte in die Woiwodschaft Niederschlesien um. Niederschlesien trifft frühestens im Achtelfinale auf Nordrhein-Westfalen.

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Kopfzerbrechen könnte der Nationaltrainerin von Nordrhein Westfalen, Claudia Sommer, die neu eingeführte Quotierung bereiten. Von den elf Spielern müssen jeweils fünf aus den Provinzen Nordrhein und Westfalen stammen, eine Person aus dem Fürstentum Lippe. Für den erfolgsverwöhnten Torhüter Hans-Peter Wellinghofen aus dem Fürstentum Lippe steht als Auswechselspieler nur Sandra Hombruch zur Verfügung. Die stammt aber aus Rheinland. Fällt also Wellinghofen aus, so muß Sommer wohl oder übel auch einen Spieler aus Rheinland aus dem Spiel nehmen. Eingewechselt wird dann der bekannte Abwehrspieler Horst Mengede, der als ehemaliger Bayer erst im vergangenen Jahr nach umfangreichen Sprachkursen die Staatsangehörigkeit des Fürstentums Lippe erlangen konnte.

Die Vorbereitungen zum Turnier um den Waldmeister-Titel waren überschattet von politischen Diskussion. Am umstrittesten dürfte die Entscheidung des interstellaren Fußballverbandes sein, der Antarktis eine gemeinsame Mannschaft zu ermöglichen. Ein Land, das eine Fläche größer als Europa aufweist, gleichzeitig weniger Einwohner als Wattenscheid hat, und dem es an einer gemeinsamen politischen Führung fehlt, war schwer einzuordnen. Unumstritten war dagegen der gemeinsame Antritt der europäischen Kleinstaaten Andorra, Malta, San Marino und Monaco, da diese den Staatenvertrag zur Bildung der Europäischen Zwergstaaten-Union ratifiziert haben. Ab 2008 sind die heutigen vier Staaten Gemeinden eines gemeinsamen Staates, dessen Name jetzt noch gefunden werden muß. Unabhängig bleiben Liechtenstein und Vatikanstadt, die sich mit eigenen Mannschaften für die Waldmeisterschaft qualifiziert haben. Die Forderung nach einer fränkischen Nationalmannschaft wurde dagegen nicht erfüllt. Der Freistaat Bayern tritt nach wie vor mit einer einheitlichen Nationalmannschaft an, der auch Spieler aus Franken angehören. Unter anderem spielt die beliebte Stürmerin Stefanie Semerteich aus Oberfranken für den Freistaat Bayern. Frühestens im Viertelfinale kann Bayern auf Nordrhein-Westfalen treffen.

Heftig spekuliert wird darüber, gegen wen Nordrhein-Westfalen nach Bestehen der Vorrunde im Sechszehntelfinale antreten muß. Als wahrscheinlicher Gegener gilt Grönland, wenn dieser sich in der Vorrunde gegen Andalusien und Amazonas durchsetzen kann. Sollte Nordrhein-Westfalen in der Vorrunde nur den zweiten Platz erreichen, so muß die Mannschaft danach wahrscheinlich gegen die Falklandinseln antreten, eventuell aber auch gegen Transsylvanien, Hongkong oder Schleswig-Holstein. Ob die Mannschaft von Transsylvanien mit nur einem international wirklich bekanntem Spieler, dem Grafen Dracula als universellem Wadenbeißer, wirklich weiterkommen wird, ist unter Sportexperten eine heiß diskutierte Frage.

Erstmalig werden bei einer Fußball-Waldmeisterschaft staatenlose Piraten als Schiedsrichter eingesetzt. Der Interstellare Fußball-Verband will auf diese Weise die Garantie der Unparteilichkeit der Schiedsrichter verbinden mit der Befriedung der Weltmeere. Insbesondere von den in Zentraleuropa an den wichtigsten Weltmeeren gelegenen Seemächten Schweiz, Sachsen-Anhalt und Steiermark wird seit langem die Gefährdung des internationalen Handels durch Piraten thematisiert. Im Zuge der Fußball-Waldmeisterschaft ist jetzt endlich eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten gefunden worden. Der Staat Mazedonien hat zugesichert, nach der Waldmeisterschaft die zu Schiedsrichtern umgeschulten Piraten in den nationalen Fußballverband zu übernehmen.

Der Kampf um den Titel des Fußball-Waldmeisters wird also nicht nur zu einem sportlichen Ereignis der interstellaren Völkerverständigung, sondern auch zu einem Akt der zwischenstaatlichen Verbrechensbekämpfung. Organisator Bernd Obernette hofft, daß unsere Spieler bis zum Turnier den Text der nordrhein-westfälischen Nationalhymne gelernt haben. Zur Unterkellerung der Rasenflächen für den Einsatz von Souffleusen reicht die Zeit jedenfalls nicht mehr. Dabei stünden Souffleusen aus den Theatern Nordrhein-Westfalens in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Die technischen Vorbereitungen sind alle getroffen, ist sich Bernd Obernette sicher. Die großen Sportstadien in Wanne-Eickel, Dortmund-Aplerbeck, Bielefeld, Köln-Kalk und Bonn sind für den Besucheransturm gerüstet, für den Transport stehen ausreichend Zeppeline zur Verfügung. Jetzt liegt das Augenmerk auf den Spielern. Nordrhein-Westfalen gilt nicht umsonst als das Land der Fußballer. Und so stehen die Aussichten gut, daß die Nationalmannschaft von Nordrhein-Westfalen sich nicht mit Kamille oder Erdbeer zufrieden geben muß, nicht auf die Plätze Brombeer oder Himbeer verwiesen wird, sondern tatsächlich Waldmeister wird. Glück auf!

 

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